E. Jordan aus Wien

Details zur Behandlung:

Alter beim Eingriff: 55 Jahre

Behandlungszentrum: Otto-Wagner-Spital Wien

Datum des Eingriffs: Januar 2017

Mein Leben vor der Behandlung:

Die Diagnose COPD erhielt ich etwa im Jahr 2000: Ich war selbständig, ziemlich viel im Einsatz, machte wenig bis gar keinen Sport, habe viel geraucht und ich begann mit Schwierigkeiten Luft zu bekommen. Mein Lungenarzt sagte mir, dass ich COPD im 2. Grad hätte. Meine Reaktion war: „Ja, ist halt so. Nicht so schlimm.“ – und das, obwohl mein Vater mit einer schweren Lungenkrankheit zu kämpfen hatte. Einen ziemlichen Knacks bekam meine Gesundheit dann mit einem beruflichen und privaten Schicksalsschlag.

Plötzlich bekam ich keine Luft mehr und keuchte nach 100 Meter – Diagnose: COPD-Stadium 3 – mit dem Hinweis „Wenn Sie nicht schnell zu Rauchen aufhören, brauchen Sie demnächst Sauerstoff und dann sind Sie komplett im Abseits.“ Zwischenzeitlich hatte ich u.a. damit begonnen Atemtraining zu machen. Trotzdem habe ich weiter geraucht und die langen Nächte genossen. Das hatte jedoch ein jähes Ende, als ich 2014 plötzlich beim Einkaufen merkte, dass ich nur noch meterweise vorankam und dann per Rettungswagen ins Spital, auf die Intensivstation, eingeliefert werden musste.

Heute kann ich sagen, mein Aufenthalt auf der Intensivstation war die Chance für einen Neuanfang. Allerdings war es schwierig wieder zurückzufinden. Ich konnte kaum noch 10 Meter gehen ohne schwere Atemnot zu bekommen. Und so begann ein langer Weg wieder retour mit Hilfe meiner Töchter und Freunde, die mich die erste Zeit bei meinen ,,Ausflügen” begleiteten – damit ich auch sicher war, wieder heil zu Hause anzukommen.


Mein Leben nach der Behandlung:

Nach diversen gesundheitlichen Rückschlägen und darauf folgenden Interventionen und Korrekturen wurde im Januar 2017 dann die eigentliche Zephyr-Ventil-Implantation im Otto-Wagner-Spital (OWS) in Wien durchgeführt. Drei Monate nach erfolgter Implantation war ich wieder auf einem guten Weg. Ursprünglich bei 24 % FEV1 (Einsekundenkapazität beim Ausatmen) vom Soll gestartet, lag mein FEV1-Wert nun bei 36 % – mit der Tendenz weiter nach oben.

Mein COPD-Stadium ist seitdem von 4 auf 3 heruntergestuft worden und ich kann wieder ohne Erschöpfung spazieren gehen, meine alltäglichen Tätigkeiten erledigen und viel schöne Zeit mit meinen Kindern und meinem Enkel verbringen. Ich schaffe sogar die 1.000 m in mein Fitnessstudio wieder zu Fuß, langsam zwar – aber aus eigener Kraft. Dies klappt aber nur, da das Training für mich zu einer lebensbegleitenden Tätigkeit geworden ist – bis heute. Die Einnahme auf mich abgestimmter Medikamente, eine gesunde Ernährung und viel Liebe und Begleitung – auch durch Ärzte & Therapeuten – sind weitere wichtige Faktoren. Da ich auch anderen COPD-Patienten Mut und Zuversicht geben möchte, habe ich im Januar 2017 meinen eigenen Blog myCOPD-blog.com ins Leben gerufen.

Aus denselben Gründen habe ich mich auch meiner persönlichen Herausforderung gestellt, die 343 Stufen auf den Stephansdom in Wien hinaufzusteigen. Dies habe ich am 21. November 2018 nach langem und gezielten Training erfolgreich geschafft. Durch diese Aktion konnte ich der Krankheit COPD eine Stimme geben – mit überwältigender Resonanz. Am 20. November 2019 stelle ich mich der nächsten Challenge: die 776 Stufen des Wiener Donauturms hinaufsteigen!

Was ist das Zephyr‐Ventil‐Verfahren?

Das Zephyr‐Ventil ist zur Behandlung von Patienten mit schwerem Lungenemphysem ‐ einer Form der chronisch‐obstruktiven Lungenerkrankung, auch COPD genannt, vorgesehen. Bei einem schweren Lungenemphysem funktionieren die Lungenbläschen nicht richtig und verbrauchte Luft wird in den erkrankten Bereichen eingeschlossen. Dadurch werden die erkrankten Lungenbereiche größer und üben Druck auf die gesünderen Lungenbereiche und auf das Zwerchfell aus. Dies nennt man Lungenüberblähung. Dadurch wird es möglicherweise schwierig, richtig und mit tiefen Atemzügen zu atmen. Das Zephyr‐Ventil ist kein Medikament und keine Operation, bei der Einschnitte in die Haut durchgeführt werden. Während eines kurzen 30‐60‐minütigen Eingriffs verwendet ein Arzt ein Bronchoskop, um durchschnittlich 4 kleine Ventile in die Luftwege einzusetzen. Durch das Zephyr‐Ventil kann die eingeschlossene Luft entweichen, bis die Lungenüberblähung verringert ist. Dadurch können die gesünderen Lungenbereiche sich ausbreiten und mehr Luft aufnehmen. Zephyr‐Ventile haben gezeigt, dass sie den Patienten helfen, leichter zu atmen, aktiver zu sein und eine bessere Lebensqualität zu genießen.*

Erfahren Sie mehr unter www.copdhilfe.de. Sie können uns auch telefonisch erreichen: 0800 188 80 89 (gebührenfrei aus Deutschland).

Die Ergebnisse aus Fallbeispielen lassen nicht unbedingt Rückschlüsse auf Ergebnisse in anderen Fällen zu. Ergebnisse in anderen Fällen können abweichen.

Zu den Komplikationen der Behandlung mit dem Endobronchialventil können u. a. gehören: Pneumothorax, Verschlechterung der COPDSymptome, Pneumonie, Dyspnoe und in seltenen Fällen Tod.

MEHR ERFAHREN
*Criner G et al AM J Resp Crit Care Med 2018, Published on 22‐May‐2018 as 10.1164/rccm.201803 0590OC

Das Zephyr® Endobronchialventil (EBV) ist ein implantierbares Bronchialventil, das den Luftstrom kontrollieren soll, um die Lungenfunktion bei Patienten mit Überblähung im Zusammenhang mit einem schweren Emphysem zu verbessern und/oder Fisteln zu reduzieren. Das Zephyr‐Ventil ist kontraindiziert bei: Patienten, bei denen bronchoskopische Verfahren kontraindiziert sind; Patienten mit Hinweis auf eine aktive pulmonale Infektion; Patienten mit bekannten Allergien gegen Nitinol (Nickel‐Titan) oder Metallbestandteile (Nickel oder Titan); Patienten mit bekannten Allergien gegen Silikon; aktiven Rauchern. Der Gebrauch ist geschulten Ärzten vorbehalten. Vor dem Gebrauch sind alle weiteren Angaben zu Anwendungsgebieten, Gegenanzeigen, Warnhinweisen, Vorsichtshinweisen und Nebenwirkungen in der Gebrauchsanleitung für das Zephyr® Endobronchialventilsystem zu beachten.

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