Aber was ist Lungensport überhaupt? Was machen wir im Lungensport? Ich höre mir immer ganz oft an: „Ja, das bisschen atmen“, oder wie man bei uns im Schwarzwald sagt: „Des bissle schnaufen, das funktioniert schon irgendwie“. Ne, Lungensport ist sehr viel mehr. Wir haben Bewusstmachung und Wahrnehmung der Atmung, wir haben die sogenannte Lippenbremse. Das ist einfach noch mal so ein Ziel, auf das ich mich stürzen möchte. Denn ganz wichtig – die Lippenbremse kann die Ausdauerleistung alleine Einsatz der Lippenbremse um 16 bis 25 Prozent verbessern. Die dynamischen Überblähungen, das ist ein ganz großes Thema bei COPD-Patienten, kann reduziert werden. Die Bewältigung von ADLs kann erleichtert werden. ADLs sind die Aktivitäten des täglichen Lebens, also auch ihre Alltagsbelastungen. Und vor allem bei fortgeschrittener COPD ist die sogenannte Lippenbremse nachgewiesener Weise höchst effektiv und deswegen ganz wichtig einzusetzen. Aber sie muss einfach geübt und trainiert werden. Dann kommen natürlich die Atemformen dazu. Wir haben eben nicht nur die Bauchatmung, sondern wir haben auch die Brustkorbatmung, wir haben die Flankenatmung. Wir haben natürlich auch die Nieren- oder die Rückenatmung. Wichtig ist, dass Ihr Thorax beweglich ist, also Ihr Brustkorb beweglich ist, denn je verknöcherter, je schlechter trainiert er ist, umso weniger effektiv können Sie durchatmen. Es ist wichtig, dass wir Ihre Atemmuskelkraft verbessern. Natürlich ist auch wichtig, dass wir die Atemarbeit wirtschaftlicher, ökonomischer gestalten. Sie kennen es alle. Der Griff nach oben in den Schrank, um eine Tasse, um einen Teller, um einen Pullover aus dem Schrank rauszuholen.
Genau die Muskulatur brauchen Sie auch zum Atmen und wenn Sie über die Atmung schon überfordert ist, kann sie Ihnen im Alltag nicht mehr helfen. Und deswegen ganz wichtig, dass wir eben auch hier die Atemarbeit erleichtern. Und das machen wir schon ganz oft einfach nur, indem wir z.B. sagen, Schulterblätter nach hinten unten ziehen. Sie kennen es alle. Man läuft mit der Zeit durch hochgezogene Schultern durch die Gegend und das erschwert einfach die Atem Arbeit. Aber wir müssen natürlich auch die Belastungsatemnot reduzieren. Wir müssen auch die Angst vor der Belastungsatemnot wegnehmen. Das ist einfach auch ein ganz wichtiges Ziel. Genauso wie wir natürlich auch an Entspannungstechniken arbeiten.